Bluthochdruck – auch als Hypertonie bekannt – ist eine der häufigsten Volkskrankheiten weltweit. Viele Betroffene wissen zunächst gar nichts von ihrer Erkrankung, denn sie verursacht lange Zeit kaum Symptome. Doch unbehandelt kann Bluthochdruck das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenschäden deutlich erhöhen. Neben der klassischen medikamentösen Therapie interessieren sich immer mehr Menschen für alternative Behandlungsmöglichkeiten, um ihren Blutdruck auf natürliche Weise zu senken oder die Medikamentendosis zu reduzieren – natürlich in Absprache mit dem Arzt.
- Ernährung gezielt umstellen
Eine der effektivsten und gleichzeitig nachhaltigsten Maßnahmen gegen hohen Blutdruck ist eine bewusste, blutdrucksenkende Ernährung. Hierbei spielt vor allem die sogenannte DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) eine wichtige Rolle. Diese empfiehlt:
- Viel Obst und Gemüse
- Vollkornprodukte
- Hülsenfrüchte und Nüsse
- Fettarme Milchprodukte
- Reduzierten Fleisch- und Salzkonsum
Besonders kaliumreiche Lebensmittel wie Bananen, Spinat, Avocados oder Kartoffeln unterstützen die Blutdruckregulation. Auch Omega-3-Fettsäuren, z. B. aus Leinöl oder fettem Fisch, wirken gefäßschützend.
- Bewegung und Atmung: Der natürliche Blutdrucksenker
Regelmäßige körperliche Aktivität – bereits 30 Minuten moderates Training pro Tag – kann den Blutdruck deutlich senken. Geeignete Sportarten sind:
- Nordic Walking
- Schwimmen
- Radfahren
- Yoga oder Tai Chi
Auch spezielle Atemübungen, bei denen bewusst tief und langsam geatmet wird, können das Nervensystem beruhigen und den Blutdruck kurzfristig senken. Solche Übungen fördern die parasympathische Aktivität – das „Ruheprogramm“ des Körpers.
- Heilpflanzen und Naturheilkunde
Bestimmte Heilpflanzen und natürliche Wirkstoffe haben sich unterstützend bei Bluthochdruck bewährt. Dazu gehören:
- Knoblauch: Hat eine gefäßerweiternde Wirkung und kann bei regelmäßiger Einnahme leicht blutdrucksenkend wirken.
- Weißdorn: Unterstützt die Herzleistung und Durchblutung.
- Mistelkraut: Wird in der Naturheilkunde häufig zur Regulierung des Blutdrucks eingesetzt.
- L-Arginin: Eine Aminosäure, die die Bildung von Stickstoffmonoxid fördert, was die Blutgefäße entspannt.
Wichtig: Auch pflanzliche Mittel können Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten haben – daher bitte immer mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker abklären.
- Stressmanagement und Lebensstil
Dauerhafter Stress gehört zu den häufigsten Auslösern für Bluthochdruck. Daher ist aktives Stressmanagement ein zentraler Bestandteil jeder alternativen Behandlung. Hilfreich sind:
- Progressive Muskelentspannung
- Achtsamkeitstraining (z. B. MBSR)
- Meditation
- Autogenes Training
- Waldbaden oder bewusste Pausen im Alltag
Auch ausreichend Schlaf (mindestens 7–8 Stunden pro Nacht) und ein geregelter Tagesablauf wirken sich positiv aus.
- Gewichtsreduktion und Alkohol in Maßen
Übergewicht ist ein starker Risikofaktor für Bluthochdruck. Schon 5–10 % weniger Körpergewicht können zu einer spürbaren Senkung führen. Ebenso sollten Alkohol und Nikotin nur in sehr begrenztem Maße konsumiert oder möglichst ganz vermieden werden – beide wirken gefäßverengend und erhöhen den Blutdruck.
Natürlich gegen Bluthochdruck – aber mit Verantwortung
Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Bluthochdruck bieten viel Potenzial – vor allem in Kombination mit einem bewussten Lebensstil. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Betreuung, sondern sind als Ergänzung oder präventive Maßnahme zu verstehen. Wer aktiv an seiner Gesundheit arbeitet, kann oft bereits mit einfachen Mitteln viel erreichen – und in vielen Fällen sogar die Medikamentendosis verringern.